Artikel vom 27.10.2020
Pressemitteilung
Kein erneuter Lockdown der Gastronomie!
Der Landesvorsitzende der Mittelstands-Union und ehemalige Bayerische Wirtschaftsminister, Franz Josef Pschierer, widerspricht den Überlegungen der Bundeskanzlerin nach einem „Lockdown light“, welcher für die Gastronomie eine erneute Schließung bedeutet: „Es darf keinen erneuten Lockdown in der Gastronomie geben. Wenige Branchen hat es so hart getroffen. Von einer Sekunde auf die andere ist der Umsatz um einhundert Prozent eingebrochen – und das absolut unverschuldet! Trotz umfassender Hilfen bleibt ein großes Defizit, welches mühsam kompensiert werden muss.“
Laut Pschierer würde es durch diese Maßnahme die Falschen treffen: „Die Gastronomen haben in der Krise gekämpft, wie ich es selten erlebt habe. Nirgends wurden Corona-Auflagen so konsequent umgesetzt, jeder Einzelne hat nahezu tagtäglich wohl durchdachte Hygienekonzepte an die staatlichen Vorgaben angeglichen, zu jeder Zeit konnte man sich in der Gastronomie sicher fühlen! Dabei haben sich die Gastronomen auch allerhand einfallen lassen, wie etwa digital abrufbare Speisekarten oder digitale Registrierungssysteme. Auch wenn die Zeit unheimlich schwer war, die Gastronomen haben optimistisch weitergekämpft. Und jetzt sollen diese hart arbeitenden Menschen, die ihre Bewährungsprobe mit Bravour gemeistert haben, bestraft werden? Das ist vollkommen inakzeptabel!“
Pschierer gibt zu Bedenken, dass ein Besuch im Wirtshaus einem Super-Spreader-Event fern liegt: „Die Gäste tragen einen Mund-Nasen-Schutz, desinfizieren sich mehrfach ihre Hände, hinterlassen ihre Daten beim Betreten des Restaurants, lassen sich einen festen Platz zuweisen und sitzen den aktuell geltenden Vorgaben entsprechend in beschränkter Zahl an einem Tisch. Auch das Personal achtet beispielhaft auf Hygiene und Abstand: Masken, Handschuhe, desinfiziertes Mobiliar und Besteck, et cetera. Sich hier mit dem Corona-Virus zu infizieren, ist höchst unwahrscheinlich – und dabei ist es auch vollkommen irrelevant, ob man um 21.00 Uhr oder um 23.00 Uhr das letzte Bier trinkt. Durch derartige Maßnahmen mindern wir die Akzeptanz für die Beschränkungen bei der Bevölkerung massiv. Die Gastronomen brauchen unsere Unterstützung, nicht unseren Widerstand. Sie brauchen unser Vertrauen, so wie wir das ihre brauchen“, so Pschierer.
Die eigentlichen Hotspots gebe es im privaten Bereich, „dort wo selten Gästelisten geführt, nicht an jeder Ecke ausreichend Desinfektionsflüssigkeit zur Verfügung steht, selten ein Mund-Nasen-Schutz getragen wird und nur bedingt Abstand gewahrt wird“, so Pschierer.